Was passiert schon vor der verkehrsmedizinischen Untersuchung?
Zuerst erfolgt eine Aktenanalyse im Hinblick auf medizinisch relevante Auffälligkeiten, Vorbefunde und Diagnosen.
Woraus besteht die verkehrsmedizinische Untersuchung?
Die Untersuchung besteht mindestens aus einem anamnestischen Gespräch und einer körperlichen Untersuchung.
Was ist Gegenstand des anamnestischen Gesprächs?
Das ärztliche Untersuchungsgespräch ermittelt Ihre Krankengeschichte und orientiert sich dabei an den Angaben, die Sie im Fragebogen zur Gesundheit gemacht haben.
Je gesünder Sie sind, desto unproblematischer ist die medizinische Beurteilung.
Müssen Sie eine derzeitige „depressive Episode“ angeben?
Das ist problematisch, denn das könnte ein Hinderungsgrund zur Rückerlangung des Führerscheins werden.
Wenn nach durchgemachten Krankheiten gefragt wird?
Dann sollten Sie nur die wirklich schweren Erkrankungen nennen. Denn je gesünder Sie sind, desto unproblematischer ist die medizinische Beurteilung.
Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig oder haben Sie kürzlich genommen?
Sie sollten die lateinischen Namen Ihrer Medikamente und die tägliche Dosis kennen. Damit zeigen Sie, dass Sie sich sorgfältig vorbereitet haben und kooperativ sind.
Notfalls auf einem Zettel notieren, den man sofort zur Hand hat.
Was wenn Sie Verkehrszeichen übersehen haben?
Dann wird der Arzt an Störungen des Sehvermögens oder der Konzentration denken und in Richtung Augenerkrankungen, aber auch orthopädische Probleme ermitteln.
Welche Untersuchungsbefunde werden erhoben?
Das kann anlassbezogen unterschiedlich sein. Hier einige Untersuchungsschritte:
Gewicht
Allgemeinzustand
Haut (Einstichstellen)
Herzaktion
Leber
Gliedmaßen
Augen
Muskelreflexe
Motorik
Koordinationsprüfung (Einbeinstand u.a.)
Darf bei Cannabiskonsumenten routinemäßig die Leber geprüft werden, um Alkoholmissbrauch auszuschließen?
Nein, der Umfang der medizinischen Untersuchung muss sich aus dem Anlass für die Begutachtung ableiten und begründen lassen.
Können auch Laboruntersuchungen durchgeführt werden?
Manchmal wird direkt eine Blutprobe genommen und sofort ausgewertet, so dass dann Ihre aktuellen Leberwerte vorliegen.
Um einen toxikologischen Befund zu erheben, kann eine Urinprobe genommen werden.